Moshe Feldenkrais

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Dr. Moshe Feldenkrais                         © International Feldenkrais Federation

Die Feldenkrais-Methode ist benannt nach ihrem Begründer, dem  Physiker Dr. Moshe Feldenkrais (1904–1984).

Er war Wissenschaftler, Judomeister und Fussballer. Ein genialer Forscher und unermüdlich Studierender. Bewegung und Bewegungszusammenhänge interessierten ihn brennend. Wie wir Menschen ursprünglich lernen war ihm ein zu entschlüsselndes Rätsel. Und dafür hat er jahrzehntelang geforscht und unterrichtet.

Dr. Feldenkrais hat sich in einer Zeit, als die Hirnforschung und das Wissen über unser Nervensystem noch nicht weit gediehen war, intensiv mit dem Thema der menschlichen Lernfähigkeit beschäftigt. Er erforschte dabei wie wir als Babies und Kinder lernen uns im Raum zu bewegen und wie wir uns damit die Welt aneignen. In einer Lebenszeit, in der uns noch niemand sagen kann wie das geht und wie genial diese Form des Lernens ist. Und warum wir im Laufe des Erwachsenwerdens oft einiges davon wieder verlieren. Er entwickelte Wege diese ursprüngliche Form des Lernens wieder zu beleben und erfolgreich einzubauen ins spätere Leben mit Hilfe von Berührung und Bewegungslektionen. Sein Wissen, das er in grundlegenden Büchern veröffentlicht und in langjährigen Ausbildungen an seine Schüler weitergegeben hat, wird von der heute aktuellen Hirnforschung bestätigt.

„Wenn du weißt, was du tust, kannst du tun was du willst“ (M.F.)

Dr. Feldenkrais war, unter vielem anderen, ein engagiert forschender Vorreiter der Idee, dass unser Gehirn das ganze Leben lang lernfähig bleibt. Die heutige Hirnforschung benutzt dafür den Begriff der Neuroplastizität. Wir sind damit das ganze Leben lang Lernende. Das fühlende Entdecken von sinnvollen Bewegungs- und Handlungsmustern und die dauernde Entwicklung von Variationen und Alternativen zum Gewohnten führt dabei zur ständigen Entwicklung und Reifung des Nervensystems.

Dr. Feldenkrais nannte das organisches Lernen, das sich darauf bezieht, wie wir als Kinder unsere Umgebung erfühlen, wahrnehmen, ausprobieren und erforschen müssen, um auf die Füsse hoch zu kommen und selbstständig zu werden.

Aus einfachen Bewegungen werden im Laufe dieses sehr flexiblen und anpassungsfähigen Lernprozesses komplexe Systeme. Kindern ist diese Art zu lernen noch zueigen.  Erwachsene verlieren oft die Fähigkeit zu dieser Art des Wahrnehmens und Fühlens, des Entwickelns, da es dafür scheinbar zu wenig Raum gibt im Leben. Individuelles Entdecken, das Spielen mit dem Variantenreichtum der möglichen Bewegungen, des der Situation angemessenen Handelns und die Zeit auszuprobieren, was sich richtig anfühlt bleibt dabei auf der Strecke. Aber Dr. Feldenkrais sagte:

     „Wer keine Wahl hat, dem wird Anstrengung zur Gewohnheit.“ (M.F.)

Dr. Feldenkrais forschte und unterrichtete mit den Grundprinzipien von wissenschaftlicher Neugierde und Respekt, sowie seinem umfassenden Wissen über Anatomie, Physiologie und Entwicklungsforschung.

Feldenkrais wendet sich an das ursprünglich Gesunde in uns, an unsere Neugierde und unsere Lernfähigkeit, unser ungenutztes Potential.